Selten erlebt. Eine unglaubliche Schlange an Metalheads ziert die Straße. Doch schließlich wurde einem an diesem Abend ja auch so einiges geboten im Münchner Backstage.
Arion
Den Anfang machten Arion. Schriller Power Metal bei einem voll gefülltem Saal. Bei der Stimme von Vocalist Lassi schieden sich die Geister. So war sie auf jeden Fall für Power Metal sehr hoch und schrill. Die geteilte Stimmung im Publikum war deutlich zu bemerken, es kam nur schwer Bewegung auf. Und das trotz der Menge an Gästen. Eine wirkliche Reaktion des Publikums erfolgte meist erst nach Aufforderungen der Band. Es schienen wohl wirklich alle nur auf den Headliner zu warten.
Arion mussten sich deutlich erst einmal beweisen. Doch auch nach dem fünften Song der Band gab es von den Anwesenden nur ein leichtes Kopfnicken. Zumindest bei den rein instrumentalen Parts. Während der Gesangseinlagen nahm die Beteiligung des Publikums immer wieder deutlich ab. Immerhin am Ende wurde die Band mit Applaus belohnt. Ob es an der Leistung von Arion lag oder eher an der Vorfreude auf Battle Beast, blieb offen.
Battle Beast
Die Lichter wurden gedimmt und die Melodie von „Das Boot“ ertönte als Intro. Gefolgt von einem gekonnten Übergang zu Epic Cinematic Music. Und das Publikum? Klatschte vom ersten Ton an begeistert mit. Die Stimmung kochte und war herrlich ausgelassen. Dabei hatten Battle Beast noch nicht einmal die Bühne betreten. Das Backstage Werk wirkte wie ausverkauft und es waren wohl wirklich alle nur wegen des Headliners da.
Die Band gab harte Power Metal Songs wie auch vereinzelte melodische Balladen zum Besten. Der Gesang von Noora kam an und die gesanglosen Parts sorgten für etwas Entspannung. Ein kurzer Moment zum Durchatmen während der wilden Party, die Battle Beast darboten. Mit viel Bewegung und Power auf der Bühne sorgte die Band auch für viel Bewegung im Publikum. Bassist Eero fragte: „So you want some heavy shit?“ und Keyboarder Janne stimmte daraufhin eine schnulzige Ballade an, welche vom Publikum sofort mit Applaus aber auch mit nicht ironischen Buh-Rufen beantwortet wrude. Eero ließ sich den Spaß nicht nehmen und stieg mit seinem Gesang auch noch mit ein. Absichtlich deutlich schief, wohl bemerkt. Noora unterbrach das Spiel mit den Worten „You see, there is a reason, why he is a bassplayer“.
Und schon ging es weiter mit dem Klassiker „Out Of Control“ und das gesamte Werk sang den Refrain lautstark mit. So zog sich die grandiose Stimmung durch den gesamten Battle Beast Gig. Gegen Ende des Auftritts fragte Eero mit entkräfteter Stimme „So, do you wanna hear some more?“. Was natürlich von einem einstimmigen „Jaaaa“ aus dem Publikum beantwortet wurde. Eero konnte das nur noch mit einem erstaunten „verdammte Scheiße“ quittieren. Es war also definitiv noch nicht das Ende des Abends.
Battle Beast ließen die Münchner Gäste wissen, dass sie im Backstage die meisten Auftritte von allen Locations in Deutschland hatten. Was für eine Ehre! Später kam Janne mit einem extravaganten Sondergestell für Keyboard und E-Drums auf die Bühne. Darin integriert: eine Halterung für Gin und Tonic. Gefüllt mit genug Getränken, das jeder aus der Band einen Becher voll erhielt. Auf die Frage von Janne, ob es in Deutschland auch ein Lied über Gin Tonic gäbe, antwortete das Publikum mehrmalig mit dem altbekannten Sabaton-Ausruf: „Noch ein Bier“.
Noora sagte bei einem späteren Song scherzhaft „I lost the words“ und hielt Eero das Mikrofon entgegen. Und Eero? Sang ein simples: „deb deb deb däää“ hinein. Nach einer kurzen musikalischen Pause und viel Gelächter ging der Song dann normal weiter. Zum Abschied des Publikums gab es goldenen Konfettiregen. Battle Beast wissen eben, wie man eine Party feiert. Und wer sie noch nicht live gesehen hat, sollte dies schnellstmöglichst nachholen.
Weitere Bilder des Abends findet ihr hier:
Bericht: Steffen
Fotos: The Discovered Land