Eine lange Schlange erwartete die frühen Besucher von Entorias Albtraumnacht Vol. 4. Doch welch Vorfreude für alle die, die in die erste Reihe wollten, diese Schlange war für Jeanette Biedermann nebenan.
Flame Or Redemption
Zum Einlass der Entorias Albtraumnacht Vol. 4 waren weniger Gäste als nebenan, was sich aber bis zum Beginn von Flame Or Redemption dann doch noch änderte. In der locker gefüllten Location startete die erste Band in den Abend. Anfänglich ruhiger Rock lies die ersten Fans mitwippen. Isabelle (Sängerin) begeisterte die bereits anwesenden Gäste mit einem Mix aus growlen und fast operngleichen Clear-Gesang. Eben dieser Clear-Gesang stellte auch häufig eine passendende Überleitung zum Gitarrensolo dar.
Die gitarrenlastigen Parts mit ruhiger Melodie wechselten sich mit harten Blastbeats ab. Leider war die Musik allgemein etwas sehr basslastig abgemischt, sodass die Gitarren bei den härteren Parts weniger zu hören waren. Was allerdings der Stimmung keinen Abbruch tat.
Der erste kleinere Circle Pit startete auch schon bald. Die Bewegung der Band auf der Bühne hielt sich allerdings in Grenzen. Isabella als Blickfang der Band bewegte sich dafür umso mehr, was auch das Publikum allmählich ansteckte.
Das einzig französische Lied „Retouché“ handelt über die Ehrlichkeit untereinander. Eine Thematik, die das Publikum nicht nur bewegte, sondern auch mit den Mit-Sing-Parts großen Anklang fand. Je schneller die Lieder wurden, desto mehr war der Melodic Death Metal zu hören. Die ruhigeren Parts blieben ebenfalls weiterhin Teil des Konzepts. Mitte der Show war der Raum schon halbvoll und es wurde bandseitig Werbung gemacht für den SPH Contest. Die Band hatte dafür extra für ihre Fans einen Bus und Bier organisiert.
Red To Grey
Als zweite Band des Abends enterten Red to Grey die Bühne. Ihr Thrash mit leicht melodischen Gesang sorgte für deutlich mehr Bewegung auf und vor der Bühne. Zwar war im Publikum um einiges weniger von einem Pit zu spüren, aber in alter Thrash Manier flogen die Haare. Was der höheren Geschwindigkeit der Band zu verdanken war. Gaby (Sängerin) rief ins Publikum „Danke an die Vorband Flame Or Redemption. Ob Politik oder Wirtschaft, wir halten die Frauenquote ein“.
Nach einer stabilen Thrash Einlage wollten die Besucher die Band nicht einfach so gehen lassen. Auf die ganzen Zugabe-Rufe und einer kurzen Absprache mit dem Zeitmanagement folgte noch ein letzter schneller Song. „Within Grey Rooms“, welcher auch noch mal richtig gefeiert wurde.
Sasquatch
Für alle, denen das bisherige zu ruhig war, folgten nun erst einmal Sasquatch, welche mit ihrem Death Core die Tanzfläche aufräumten. Während Heiko (Sänger) den Bandnamen und den ersten Songtitel ansagte, kam bereits seine deutliche Andeutung vom Wunsch nach einem Circle Pit.
Nach der bisher vergleichbar melodischen Musik, war das Publikum anfangs zurückhaltend und warf eher skeptische Blicke auf die Bühne. Erst ab dem zweiten Song löste sich ein kleiner Pit los. Definitiv lautstark mit dabei war das Publikum jedoch bei den Hey-Rufen im Takt zur Musik. Und gegen Mitte der Show wuchs auch der Pit deutlich an.
Entoria
Zu guter Letzt wurde es aber nun Zeit für den Headliner. Entoria versammelten sich auf der Bühne und verharrten im Dunklen, während das Intro zum Song „Sandmann“ von der gleichnamigen Kindersendung blechern erklang. Der eingängige, aber etwas ruhige Melodic Death/Black Metal hatte es etwas schwer, die Raucher wieder hinein zu locken. So wurde der erste Song noch vor wenigen Gästen präsentieret.
Es sprach sich dann aber doch recht schnell herum, das es nun weitergeht, wodurch der Raum zum zweiten Song bereits wieder komplett gefüllt war. Man sah schnell, wer extra für den Headliner geblieben war. Leider war auch hier kein perfekter Sound. So gingen die Gitarren unter dem gelungenen Gesang von Sven (Sänger) und dem Schlagzeug-Einsatz von Armin (Drummer) leider unter.
Den Fans ganz nah stürzte sich Sven von der Bühne ins Publikum, um alle zu einem Circle Pit zu motivieren. Was ihn natürlich nicht vom weitersingen abhielt. Wer nicht laufen wollte, war fleißig mit seinen Haaren beschäftigt. So war fast das ganze Publikum am moshen oder headbangen.
Auch hier machte wieder der Sänger den Großteil der Bühnenpräsenz aus. Während Sven die Menge anheizte, konzentrierten sich die restlichen Bandmitglieder auf ihre Instrumente. Was definitiv ausreichte, um auch das Publikum weiterhin in wilder Bewegung zu halten. So wie es die jüngere Metal Kultur braucht, wird auch hier gerufen „Noch ein Bier“, als Sven eine leere Flasche abstellen wollte. Dem Wunsch des Publikums kam er auch ganz „unfreiwillig“ nach und stoß mit den vordersten Reihen an.
Während sich im Laufe der restlichen Show der Pit verkleinerte, stieg die Temperatur und die Erschöpfung des Publikums immer weiter an. So war die Vorstellung der Bandmitglieder eine angenehme Pause.
So ging mit Entorias Albtraumnacht Vol. 4 ein Genre-gemixter Abend zu Ende und es war wirklich für alle etwas dabei. In diesem Sinne: Support the Underground!
Bericht: Thomas
Photos: 81ZombiePictures
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