Hatebreed, 06.08.2024, Backstage München, Konzertbericht

Manchmal lohnt es sich über den musikalischen Tellerrand zu blicken, und auch mal Bands aus Genres anzuschauen, die sonst eher nicht so dem eigenen Musikgeschmack entsprechen. Das haben wir gemacht und uns mit Hatebreed eine Hardcore-Band angeschaut.

Esuela Grind

Escuela Grind – 06.08.2024 – Backstage München – Photo: ©Metal Affair


Zuerst war die amerikanische Grindcore-Band Escuela Grind an der Reihe. Leider gibt es hier nicht so viel Gutes zu berichten. Unsauber gespielte Knüppelriffs trafen auf den monotonen Brüllgesang von Frontfrau Katerina Econoumo. Das Publikum zeigte sich auch nicht sonderlich begeistert, was Katerina und Drummer Jesse Fuentes dazu veranlasste, die Fans teilweise wüst zu beleidigen. Sehr unsympathisch.

Später wurde es etwas interessanter, denn die Band versuchte in einem Song, Klargesang in die extreme Musik einzubinden. Das ging jedoch ziemlich schief.
Gegen Ende des Sets kündigte Katerina dann ein paar Death Metal-lastige Songs an. Das ließ die Qualität der Musik deutlich steigen.

Langsam gab es auch etwas Bewegung im Zuschauerraum, die Fans ließen sich zu einem Circle Pit und einer Wall of Death überreden. Dennoch kam die Besserung leider zu spät, um den schwachen Auftritt von Escuela Grind noch zu retten.

Cancer Bats

Cancer Bats – 06.08.2024 – Backstage München – Photo: ©Metal Affair

Aufgrund einer äußerst kurzen Umbaupause und eines – den hohen Sommertemperaturen geschuldeten Abstechers an die Bar, denn ohne Wasser ging es an diesem Tag definitiv nicht – verpasste ich die ersten Songs. Doch die Klänge, die ich bereits von der Bühne hörte, waren schon mal deutlich besser, als das zuvor gehörte.

Die Kanadier Cancer Bats konnten die Qualität des Abends mit ihrer explosiven Mischung aus Hardcore, Punk und Southern Rock massiv steigern. Ein großer Pluspunkt waren die groovigen Gitarrenriffs und der variable Gesang (von extremen Schreien bis zu verzerrten Klargesang war hier so einiges geboten).

Frontmann Liam Cormier verstand es gut, auf seine sympathische Art und Weise das Publikum zu animieren. Die Band hatte auch bereits ein paar eigene Fans mitgebracht, sodass die Stimmung bis zum Ende hoch blieb. Doch leider war die Show nach knapp 40 Minuten viel zu schnell vorbei.

Hatebreed

Hatebreed – 06.08.2024 – Backstage München – Photo: ©Metal Affair

Langsam sammelte sich das Publikum vor der Bühne, denn es wurde Zeit für den Headliner Hatebreed. Nach kurzen Intro legten sie direkt mit „Proven“ los. Das sorgte direkt für gute Stimmung. Doch das wurde gleich mit dem ersten Hit „Destroy Everything“ nochmal deutlich übertroffen.

Im Publikum war durchgehend Bewegung, Circle Pits wechselten sich munter mit Moshpits ab. Sänger Jamey Jasta fragte das Publikum immer wieder, ob es „Old Shit“ hören möchte. Dann gab es Stücke wie „Perseverance“ zu hören, die vom Publikum besonders abgefeiert wurden.

Ein Höhepunkt der Show war dann das eingängige „Live For This“, was von den Münchner Fans begeistert mitgesungen wurde. Besonders gut funktionierte auch das groovige „To the Threshold“. Je länger die Show ging, desto häufiger bahnten sich Crowdsurfer ihren Weg nach vorne, die nicht selten begeistert jedes Wort mitsangen. Ab und zu schaffte es auch ein Stage Diver auf die Bühne.

Gegen Ende des Konzertes gab es dann noch das Slayer-Cover „Ghosts of War“ zu hören. Nach einem weiteren Hit („Looking Down the Barrel of Today“) ging das
Konzert dann nach einer Stunde mit dem Kracher „I Will Be Heard“ zu Ende.

Abschließend kann man sagen, dass das Genre-Experiment geglückt ist. Abgesehen vom schwachen Opener haben die zwei Hardcore-Bands ein geiles Konzert abgeliefert, das bestimmt nicht unser letztes gewesen ist.

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