Kann es wirklich wahr sein? Sind Schandmaul wirklich in München? Und spielen sie wirklich das Konzert? Ganz ehrlich? Ja!!! Schandmaul waren da und rockten am 17.02.2018 das Zenith!
Bevor es losging, hieß es erstmal, sich durch das Münchner Schneegestöber zu kämpfen. Immer noch mit der bangen Frage im Hinterkopf, ob man Schandmaul heute wirklich auf der Bühne stehen sehen würde. Warum? Ganz einfach deshalb, da das Original-Konzert bereits 2016 in München stattfinden hätte sollen. Doch die Band mussten ihre „Leuchtfeuer“-Tour mehrfach unterbrechen und teils sogar verschieben. Im Fall von München sogar zweimal.
Aber nun war es endlich soweit. Wie Schandmaul am Konzerttag per Video über Facebook mitteilten, waren sie in München angekommen! Yeehaww!
Endlich am Zenith angekommen und die Parkplatzsuche erfolgreich gemeistert ging es endlich rein in die einigermaßen warme Halle des Zenith. Die zum Teil abgeteilte Location war gut gefüllt und man konnte die Vorfreude auf Schandmaul in den Gesichtern der Fans deutlich sehen.
Krayenzeit
Los ging es jedoch erst einmal mit Krayenzeit. Die Band aus Ludwigsburg überzeugte mit astreinem Folk-Metal und Mittelalter-Rock. Natürlich fehlte auch der Dank an Schandmaul nicht, dass Krayenzeit heut mit ihnen hier im Zenith spielen durften.
Krayenzeit gaben ihr bestes, um das Publikum in Stimmung zu bringen. Durch gelungene, kurze Ansprachen und guter Musik gewannen Krayenzeit das anfangs etwas zurückhaltende Publikum dann doch für sich und konnten es sogar zum gemeinschaftlichen Springen animieren.
Musikalisch lieferten die Ludwigsburger soliden Sound, der allerdings ab und an noch ein klein wenig schwächelte. Was sich durch den ein oder anderen Song zeigte, der stark begann, aber nicht durchweg halten konnte, was er zu Beginn versprach.
Alles in allem jedoch ein guter Opener für diesen Abend, von dem man sicher noch einiges erwarten kann.
Schandmaul
Nachdem Krayenzeit ihren Gig beendet hatten, begann das gespannte warten auf Schandmaul. Das bunt gemischte Publikum – altersmäßig von sehr jung bis jung geblieben – war gespannt auf das, was kommen sollte.
Hörte man sich etwas um, drehten sich fast alle Gespräche um die Band. Ein Thema war, wer wohl heute an der Geige stehen würde. Schließlich hatte Geigerin Anna die Band nach rund 20 gemeinsamen Jahren verlassen.
Und dann endlich war es soweit. Schandmaul betraten tatsächlich die Bühne! Das Publikum ist vom ersten Akkord an dabei, singt und klatscht und feiert den Auftritt der Band.
Natürlich lässt es sich Frontmann Thomas nicht nehmen, immer wieder mal kurz auf das mehrfache Verschieben des Konzerts und seine Gründe einzugehen. Jedoch stets in einer äußerst sympathischen und humorvollen Art und Weise.
So weist er vorsichtshalber darauf hin, dass das liebe Publikum doch bitte erst nach Ende des 5. Songs klatschen solle. Schließlich musste das letzte Konzert eben nach genau diesem Stück abgebrochen werden.
Er erklärte auch, das eigentlich mit diesem Konzert das damals neue Album „Leuchtfeuer“ vorgestellt werden sollte. „Das machen wir jetzt aber nicht mehr“. Stattdessen wolle man eine Art Best Of präsentieren. Natürlich auch mit einigen Stücken aus dem Leuchtfeuer-Album. Die wären dann besonders gut, „man hätte ja nun Zeit gehabt zum Üben“.
So humorvoll und sympathisch führte Thomas durch den ganzen Abend und machte damit sowie durch die gelungene Performance der gesamten Band, die rund zweijährige Konzert-Verspätung mehr als wett.
Nach den ersten beiden Liedern lüftete die Band dann auch das Geheimnis, wer denn die hübsche Dame mit den fast bodenlangen Haaren war, die an diesem Abend die Geige spielte: Ally.
So manch einem Schandmaul-Fan könnte die schöne Geigerin sogar bekannt vorkommen. Stand sie doch vor einigen Jahren schon mal mit Schandmaul auf der Bühne.
Und dann kam er, der gefürchtete 5. Song. Prompt legte sich Thomas auf den Bühnenboden. Die Band bricht ab. Thomas’ Erklärung: „Ich bin jetzt krank“.
Nach kurzem Schreck folgt Lachen aus dem Publikum, gefolgt von Beifall, als der „kranke“ Frontmann wieder auf den Beinen steht. Weiter ging die Schandmaul-Show in gewohnt heiterer und musikalisch professioneller Manier.
Als besondere Überraschung holte sich Frontmann Thomas stimmgewaltige Unterstützung in Form von Till Herence (aPron) auf die Bühne.
Beschlossen wird dieser beeindruckende Abend mit einem ungewöhnlich langen Zugabeblock. Sehr zur Freude der Fans, die bei „Der Spion“ gerne mit agieren. Mit dem ruhigen „Willst Du“ endet schließlich dieses lang ersehnte Schandmaul-Konzert und entlässt glückliche Fans in die kalte Winternacht.
Unsere weiteren Fotos des Abends: