Am 06.05.2017 feierten God Dethroned ihre Record Release Party im Backstage München. Mit dabei: Commander, Visionary 666 und Revel in Flesh.
God Dethroned riefen und die Fans kamen. Die Schlange am Einlass schien schier endlos zu sein. Einziger Wermutstropfen vor dem Konzert war das Chaos, welches zeitweise am Eingang herrschte. Doch der weitere Verlauf des Abends sowie die allesamt genialen Bands machte dies mehr als wett.
Commander
Den Abend eröffneten Commander. Die Death Metaler aus München starteten mit voller Power und heizten die Stimmung gewaltig an. Ihr Sound begegnete einem mit harten Riffs, verließ sich jedoch nicht auf das Double-Base Geknüppel eines typischen Death Metal-Drummers. Vielmehr erfreuten Commander mit abwechslungsreichen Rhythmen, gepaart mit der typischen Härte des Death Metal.
Dass Commander das erste Mal nach einer längeren Pause wieder live on Stage waren, merkte man den Münchnern keine Sekunde lang an.
Commander rockten die Stage und sorgten für eine mehr als gelungene Eröffnung des Abends. Diese Band wird uns definitiv noch öfter auf ihren Konzerten sehen.
Visionary 666
Mit Visionary 666 (oder wie sie sich selbst ankündigten: Visionary) betraten 4 Leute die Bühne. Bei ihrem Sound fielen die direkt in den ersten Song eingewobenen Samples auf. Und als das Stück dann Fahrt aufnahm, knüppelten die harten Drums nur so durch die Halle.
Visionary 666 boten eine gute Performance, wenngleich auch ab und an noch etwas die Noancen fehlten. Doch spätestens der Song „I shall not rest“ überzeugte. Eine impulsive Melodie, gepowert durch brutale Riffs zog einen in den Bann. Die Stücke von Visionary 666 waren teils überraschend lang, die Soli allesamt gut. Und die immer wiederkehrenden Effekte wie das Pitchen der Gitarre oder auch ein eingespieltes Keyboard im Chorus eines Stückes konnten ebenfalls überzeugen.
All dies trug dazu bei, dass Visionary 666 bei uns nicht einfach als weitere Death Metal Prügler im Gedächtnis blieben, sondern mit ihrem Album „Into Abeyance“ den Weg in unsere Playlist fanden.
Revel in Flesh
Diese Band durften wir bereits auf dem Dark Easter Metal Meeting 2017 live erleben und waren umso gespannter auf diesen Auftritt. Schon das Intro – der Sound eines Massakers, untermalt von heroischer Musik – ließ ahnen, was noch kommen würde.
Der Drummer, stylisch mit Sonnenbrille, stolperte zwar ein oder zweimal über den Blastbeat eines Songs, fing sich jedoch in Sekundenschnelle wieder, so dass es kaum zu merken war. Auffallend waren die Rock-Rhythmen der Stücke, welche sich in fast jedem Song entweder als Thema oder als einzelne Passagen wiederfanden. Dies machte den Sound von Revel in Flesh sehr sympathisch.
Das oft gediegenere Tempo, die Variationen im etwas halligen Gesang, der nicht nur aus tiefsten Growls bestand, sowie die eingängigen Melodien machten den Gig von Revel in Flesh zu einem abwechslungsreichen Erlebnis.
God Dethroned
Bei God Dethroned wusste man, was einen erwartet. Dass das neue Album, welches zugleich das dritte ihrer “Ersten Weltkrieg Trilogie” war, wurde durch zwei Banner auf der Bühne verdeutlicht. Darauf zu sehen: die Soldaten des Krieges. Neben ihnen standen zwei künstlerisch anmutende Gebilde aus Neonröhren, die wie Blitze aussahen und als eben solche direkt beim ersten Song zum Einsatz kamen. Ein doch recht interessanter Bühneneffekt.
Kaum auf der Bühne, wurde auch gleich volle Power losgebrettert. Leider war der Gesang von Frontmann Sattler anfangs noch etwas zu leise abgemischt, was die Technik jedoch spätestens beim zweiten Lied gut in den Griff bekommen hat.
Obwohl es für God Dethroned die Record Release Party ihrer neuen Platte war, fehlten auch Klassiker wie „Boiling Blood“ nicht. Leider hielten sich God Dethroned jedoch mit Ansagen zurück und die Stücke gingen auch des Öfteren recht nahtlos ineinander über. So wurde leider nicht immer ganz klar, ob es sich gerade um einen Song des neuen Albums handelte.
Ein wenig Smalltalk hielt Sattler dann aber doch mit seinem Publikum und erzählte von seiner neuen Klampfe [sic], welche er selbst gebaut habe. Und auch sinnierte er darüber, dass wohl manche Leute fänden, er sähe aus wie Walter White aus Breaking Bad.
Bis auf diese Ausnahme, verbrachten God Dethroned die Zeit lieber damit, das Publikum mit Songs zu befeuern. Dabei saßen sowohl die Performance, als auch die Song-Auswahl perfekt.
Lieder wie „Poison Fog“ mit Clear-Gesang waren ebenso dabei wie Klassiker der ersten Alben. Und natürlich die Stücke der neuen Platte. Bekannte Melodien trafen auf knallharte Beats und Riffs. Die Haare flogen und auch ein Moshpit war zu sehen.
Alles in allem war dieser Abend ein ziemlich geiler Anfang für ein gerade erst erschienenes Album.
Vielen Dank an God Dethroned, Revel in Flesh, Visionary 666 und Commander für diesen phantastischen Abend! Und ebenfalls ein Dankeschön an das Backstage München.
Wer mehr über die Bands erfahren möchte: