Am 29.11.2017 stand die Theaterfabrik München ganz im Zeichen des Nordens. Mit Sólstafir, Myrkur und Árstíðir gaben sich gleich drei nordische Bands die Ehre und sorgten für eine gut gefüllte Theaterfabrik.
Árstíðir – der Opener
Kurz nach 20:00 Uhr betrat mit Árstíðir der Opener des Abends die Bühne. Mit ihrem Chamberpop/Indie präsentierten Árstíðir sehr ruhige Musik und erzeugten so eine angenehm sphärische Atmosphäre. Die Band aus Reykjavik lud so zum Träumen ein und bot einen mehr als gelungenen Start in den Konzertabend.
War der Raum vor der Bühne zu Beginn des Gigs noch recht überschaubar gefüllt, änderte sich dies rasch. Das Publikum war begeistert und quittierte diesen sehr gelungenen Auftritt von Árstíðir mit großem Applaus.
Myrkur – der Support
Es folgte Myrkur. Das „Ein-Frau-Projekt“ aus Dänemark zog das Publikum sofort in seinen Bann. Kein Wunder, ist die Stimme von Amalie Bruun doch wahrlich ergreifend. Hier traf Black Metal auf Psychedelic, Post-Rock und Folk. Auf wilde Schreie und verzerrtem Gesang folgte weicher, verträumter, ja fast schon zerbrechlich wirkender Clear-Gesang.
Und auch die Optik konnte sich sehen lassen. Amalie Bruun im langen Kleid bot mit ihrem (Ventilator sei Dank) wehendem Haar einen fast elfengleichen Anblick. Den kompletten Gegensatz boten die beiden fast schon martialisch wirkenden Gitarristen, in schwarze Kapuzen gehüllt. Ein Anblick, der die einzigartige Musik von Myrkur gekonnt untermalte.
Myrkur beherrschten die Stage. Hier stimmte einfach alles. Abgesehen von dem Moment, als Amalie Bruun zur e-Gitarre griff. Nur um diese bereits nach wenigen Akkorden wieder wegzulegen. Und auch von der Optik her wollte die Gitarre einfach nicht wirklich zu ihr passen. Ganz anders die Schamanentrommel, die sie später gekonnt einzusetzen wusste.
Und die Mischung kam an. So verwunderte es nicht, dass dem Gig von Myrkur viel Applaus folgte.
Sólstafir – der Hauptact
Dann war es soweit. Sólstafir, der Hauptact des Abends, betrat die Stage. Die Bühne war in blaues Licht getaucht und Nebel waberte umher. Eine Atmosphäre, die perfekt zu Sólstafir und ihrem unvergleichlichen Sound passte.
Sólstafir entführten das Publikum in ihre Welt. Und das vom ersten Song an. Die Isländer vereinten gekonnt ruhige, melodische Sequenzen mit wilden Momenten. Stets voller Gefühl und Inbrunst.
Und das Publikum? Die Besucher der Theaterfabrik wirkten fast wie in Trance. So konnte man Menschen mit geschlossenen Augen fast schon andächtig lauschen sehen. Andere wiegten ihre Köpfe im Rhythmus der Musik. Und sogar vereinzeltes Headbangen konnte man sehen. Eines jedoch war deutlich: niemand blieb von der Musik Sólstafirs unberührt.
Apropos berührt… von einer kurzen Frage, welchen Song das Publikum denn nun hören möchte, verzichteten Sólstafir auf Ansagen. Die brauchten sie auch nicht, denn auch ohne viele (gesprochene) Worte, hielten Sólstafir stets Kontakt zum Publikum. Mal durch ein Kopfnicken, mal durch einen kleinen Fingerzeig.
Alles in allem erlebten die Besucher der Theaterfabrik an diesem Abend eine gelungene Mischung an nordischen, atmosphärischen Klängen.
Vielen Dank an Sólstafir, Myrkur und Árstíðir für diesen phantastischen Abend!
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