Winterstorm feierten ihr „10 Jahre + 1 Jubiläum“ und wir waren für euch dabei.
Leider war die Menge an Publikum überschaubar. Nur rund 100 Gäste sind gekommen, doch diese alle um mit Winterstorm zu feiern.
Gleich nach den ersten beiden Songs erfolgte eine kleine Ansprache von Vocalist Alexander: „Wir haben einige neue Songs dabei vom kommenden Album und auch eine Pause ist eingeplant, dass man mal eine rauchen kann…“ Hörbare Zustimmung aus dem Publikum. Das erste Eis war somit sofort gebrochen zwischen Band und Publikum.
Die allgemeine Stimmung kam relativ träge auf. Da spielte sicherlich auch die Gewohnheit an das Sitzen von den bisherigen Abstandskonzerten eine Rolle. Im Sitzen lässt sich jedoch super mitklatschen, was auch von allen im Saal gemacht wurde bei den Songs.
Die Band bewegte sich sehr energisch auf der Bühne und nutzte gekonnt den ganzen Platz aus. Etwas, das die Gäste mitgerissen hatte. Alexander singt auch nicht nur einfach vor sich hin, sondern er interagiert mit seiner Mimik und Gestik mit dem Publikum. So kam er auch deutlich ins Schwitzen, bei seinem vollen Engagement. „Wieso ist das heute so warm? Prost!“
Ein kleiner Zwischenruf aus dem Publikum verwundert ihn kurz: „Pause? Hast du schon ausgetrunken? Ich hoffe ein bisschen haltet ihr bis zur Pause noch aus und es gefällt euch. Jetzt schreit mal laut Metal!“ Der Aufforderung kamen die Fans natürlich gerne nach. „Die Lautstärke behalten wir. Jonas (Drummer) abfahren!“
Alexander und das Publikum schrien sich abwechselnd „Metal“ entgegen. Natürlich für den nächsten Song: Metalavial.
Gleich danach musste erst die Spreu von dem Weizen getrennt werden: „Wer war schon mal bei Winterstorm? Wer noch nicht? Du warst leise an deinem Tisch, gefällt es dir nicht?“ Nach einem beschämten Blick aus dem Publikum weiter: „Scheiße, bei so wenig Leuten, da kann man jeden einzelnen ansprechen. Denkt euch ich nix, ich komme nachher runter und mache eine Liste, wie es jedem einzelnen gefallen hat. Jetzt was eingängiges: Kings will fall!“.
Nun gab es, vorerst für nur einen Fan kein halten mehr. Zielstrebig den letzten Schluck Bier geleert und vor zur zum headbangen. Denn mittlerweile muss man ja erfreulicherweise Konzerte nicht mehr nur im Sitzen genießen.
Es war schön zu sehen, dass alle Anwesenden mitklatschten. Doch bei The Stormsons fiel doch auf, dass die Zurückhaltung beim Mitsingen noch groß war. Bei der Pause im Song für den Mitsing-Part herrschte Stille. Nur das Klatschen sowie die Instrumente waren zu hören. Auch der zweite Versuch endete in Stille, woraufhin Vocalist Alexander seinen Blick zu Jonas richtete und meinte: „Jetzt nimmst du aber mal selbst das Mikrofon und singst noch eine Strophe, Jonas.“. So startete der dritte Mitsing-Versuch unterstützt von Jonas. Das lief zwar besser, aber immer noch recht verhalten.
Nach dem Song „Frozen Awakening“ klärte Alexander mit dem Publikum noch kurz die Pause ab: „Dann machen wir jetzt 10 Minuten Pause. Langt des? Hat jemand was dagegen?“ Mit wohlwollendem Nicken verteilten sich die Gäste somit an die frische Luft, zum Merch und an andere stille Örtchen.
Die Pause hatte anscheinend Wirkung gezeigt, denn als es wieder losging, war nicht nur die Band, sondern auch das Publikum gleich voll dabei. Nach den nächsten beiden Songs, folgte eine kleine Ansage, zum nächsten Projekt: „Es wird düster in unserem nächsten Album. Was wir der Erde abverlangen … aber wir brauchen jetzt erst mal ein Bier, da gibt’s ein Trinkspiel dazu. Winterhumppa, da kommt ihr mit euren Bierkrügen nicht weit. Humppa saufen, jedes mal wenn das Wort Humppa vorkommt, trinkt ihr ein Schluck … Ich trink schon mal ein“
Während des Humppa-Songs kamen weitere Headbanger nach vorne.
Ernüchternd stelle Alexander fest: „Nur ein Tisch hat mit gemacht, dafür aber Respekt. Vielleicht seid ihr anderen nicht für Humppa gemacht, sondern eher Zauberer auf eine andere Art und Weise“. Der Beginn von „A Wizzards War“ mit Jonas als Gesang. Nach den ersten gesungenen Worten zeigte die ganze Band auf ihn um zu verdeutlichen, wer gerade singt. Woraufhin ein riesen Jubel im Publikum losbrach.
Zum Ende folgte der Song „Cube of Infinity“, wonach die Band die Bühne verließ.
Das Publikum quittierte dies mit lautstarken Zugabe-Rufen. Dies ließen sich Winterstorm nicht zweimal sagen. Als Zugabe wählten sie „Into the Light“. Auch das Publikum nutzte die Zugabe die Stimmung und versammelte sich fast vollständig vor der Bühne.
Nach diesem vermeintlich letzten Song öffnete jedes Bandmitglied sein Bier zum gemeinsamen anstoßen. Alexander kündigte dann jedoch doch noch einen allerletzten Song an: Dragon Riders. Und auch dieser nun wirklich letzte Song wurde noch einmal ausgiebig gefeiert.
Doch schnell wurden wieder Zugabe-Rufe laut. Und die Band gab gerne nach. Alexander: „Noch einen habt ihr euch verdient. Wir hatten nicht so viel Zeit zum üben, nach der langen Pause. Du (deutet auf den ersten Headbanger) darfst dir einen aussuchen“. Überrascht von der Ehre, das Ende des Auftritts zu gestalten, fiel die Entscheidung schwer. Als Entscheidungshilfe gab es dann nicht nur die Setlist zu lesen, sondern auch gleich noch als Geschenk. Die Wahl fiel letztendlich dann auf „Kings will fall“.
Nach diesem Song und einem gemeinsamen Foto war dann wirklich Schluss. Doch die Band verschwand nicht vollends, sondern versammelte sich nach einer kurzen Pause beim Merch und verabschiedete sich bei jedem Gast, der dort noch auf die Band gewartet hatte.
Wir blicken zurück auf ein sehr publikumnahes und schönes Konzert und freuen uns bereits jetzt auf das Nächste.
Vielen Dank an Winterstorm und das Backstage München für diesen tollen Konzertabend.
Weitere Bilder des Abends findet ihr hier.