Vor kurzem fand das BAD ASS BBQ mit Lucki Maurer und The BossHoss statt. Metal Affair war natürlich dabei. Und The BossHoss nahmen sich bei dieser Gelegenheit dann auch gleich Zeit für unsere Fragen.
Griaß eich und herzlich Willkommen bei Metal Affair! Vorab schon mal vielen Dank, dass ihr euch die Zeit für dieses Interview nehmt!
Sascha: Grüezi!
Alec: Hi!
Wie geht’s euch?
Alec: Uns geht’s sehr gut.
Sascha: Ja, entspannt. Wie im Urlaub hier.
Alec: Frische Landluft. Als Berliner Großstadtkinder ist das toll!
Es ist lange her. Schön, dass man euch mal wieder live sieht, auch wenn es nicht wie üblich ein Konzert von euch ist.
Alec: Absolut.
Sascha: Du hast recht. Wir haben unser letztes großes Konzert, also Vollproduktion mit ganzer Band, im Herbst/Oktober 2019 gespielt. Uns gibt’s jetzt 17 Jahre und es kam noch nie vor. Wir haben jedes Jahr gespielt, gerade bei den Anfangszeiten bis zu 250 Shows im Jahr. Es wurde dann ein bisschen weniger in den letzten Jahren, aber dafür größer. Also Live war schon immer unser Kern-Business und unsere Hauptleidenschaft. Deswegen ist es um so krasser jetzt in den Corona-Zeiten, mittlerweile zum 2. Mal die Touren verschieben zu müssen. Ins nächste Jahr, also Sommer 2022. Also noch ein Jahr to go, das kann man sich gar nicht vorstellen! Sofern ist es geil, zumindest hier im kleinen Rahmen in Niederbayern, vor ein paar Leuten mal wenigstens zu Zweit in kleiner Besetzung live zu spielen.
Wer ist denn auf die Idee gekommen, gemeinsam ein BBQ-Event mit Lucki Maurer zu veranstalten?
Alec: Das hat sich ergeben. Wir haben zusammen den Grill den Henssler gemacht.
Sascha: Zusammen den Henssler gegrillt.
Alec: Genau, das haben wir im Juni gemacht. Und da haben wir uns sofort super verstanden, also gemerkt, dass das einfach matcht. Dass wir so die selben Typen sind. Und hatten dann die Idee, dass wir doch mal was zusammen machen könnten. Bzw. man muss sagen, Lucki hatte die Idee. Er hätte Bock und meinte, er macht das oft hier. So geile BBQ-Events und das ist doch eine coole Sache, wenn wir das gemeinsam machen. Wir fanden das eine coole Idee und zack sind wir da!
Wann und wo habt ihr Lucki Maurer zum ersten Mal getroffen und kennengelernt?
Alec: Ja, schon ein bisschen vorher. Bei Kitchen Impossible gesehen und natürlich auch schon was drüber gelesen. Seine BBQ-Künste sind ja über Bayern hinaus bekannt.
Sascha: Also persönlich kannten wir uns nicht. Also wir haben uns dann ein bisschen vor dem Henssler ausgetauscht. Per e-Mail, WhatsApp und so wie man halt virtuell kommuniziert. Und telefoniert. So haben wir auch das Gericht zusammen entworfen, das Rezept und das schon mal geübt. Ohne ihn allerdings. Und zum ersten Mal haben wir ihn gesehen, bei der Probe in Magdeburg zur Aufzeichnung von Grill den Henssler.
Wie oft habt ihr vorher dafür probe-gegrillt?
Sascha: Nur einmal.
Alec: Lucki hat sich Gedanken gemacht. Schaut mal, passt das? Wir haben dann so hin und her geschrieben. So und so, dass das nicht so kompliziert ist. Und dass es dann in der Show von der Zeit her schnell machbar ist. Und dann haben wir es Zuhause nach Anleitung quasi einmal durchgekocht, durchgegrillt.
Sascha: Wir waren bei mir Zuhause auf der Terrasse mit dem Grill und dem Herd, also die Küche war mit involviert. Wir wussten aber gar nicht, dass es beim Henssler an sich nur eine Feuerstelle gibt. Keinen Herd, keine Kochplatten, keinen Stabmixer oder sonstige Mixer. Da haben wir es uns recht leicht gemacht. Bei der Vorbereitung haben wir vor Ort gesehen: Scheiße, wir haben gar keinen Mixer und wir müssen Kartoffeln auf dem Feuer braten bzw. garen.
Alec: Aber es war gut, dass wir wussten was zu tun ist.
War das mit der Motorhaube eure Idee?
Alec: Das war unsere Idee, genau. Wir wollten es ein bisschen BossHoss-mäßig machen. Dass man irgendwie guckt, wie kriegt man irgendwie den BossHoss-Lifestyle rein. Wir haben vor einem Jahr auch ein BBQ-Buch rausgebracht. Was auch vom Style her ein bisschen kerliger daher kommt. Ja, schon irgendwie die BossHoss-Lifestyle-Welt mit Bikes, mit alten Karren/Oldtimern und dass wir da so die Verbindung dazu bekommen. Wir schmeißen die Steaks nicht auf den Grill, sondern auf eine heiße Motorhaube.
Sascha: Ursprünglich wollten wir es auf einen Motorblock grillen. Aber wir dachten, es ist vielleicht nicht so peacy und sendekonfrom, wenn wir da die alten V8-Karren eine halbe Stunde anheizen müssen, damit der Motorblock heiß genug ist. Verbunden mit viel Abgasen. Das wollten wir natürlich nicht. Also haben wir uns für die Motorhaube entschieden.
Nun zu eurem „Rock am Grill“-Rezeptebuch. Wer von euch hatte die Idee?
Alec: Das ist gewachsen. Die Idee gab´s schon länger.
Sascha: Ist schon Jahre alt eigentlich.
Alec: Weil´s halt sehr zu uns passt.
Sascha: Wir haben schon ganz oft irgendwelche Grill-Events gemacht. Auf Tour, Fans-Meet & Greet, Backstage gegrillt, BBQ im Garten zu jemanden nach Hause gegangen. Grillen war schon immer, es hat uns interessiert. Wir waren 2011/2012 in Texas. Haben dort die ganze BBQ-Szene abgereist und einen Haufen Input mitgenommen. Also die Idee ist schon alt. Aber wir haben uns schon immer vorgestellt, wir fahren ans Meer oder an einen großen See mit den Bikes und Oldtimern, machen ein rießen Feuer und machen da die Rezepte und Fotos und so. Große Ziele gesetzt, hat zeitlich aber nie geklappt. Und dann kam ein Verlag auf uns zu und hat uns gefragt: wollt ihr nicht ein Grill-Buch machen? Und wir so: Ok, ist das jetzt ein Zeichen? Da kommt jemand auf uns zu wegen etwas, über das wir eh schon reden. Jetzt machen wir das einfach. Und dann haben wir den See und das Meer einfach nach Berlin an die Spree verlegt und haben da unsere Session gemacht.
Alec: Total! Das passt halt zum BossHoss-Lifestyle. Wir haben schon immer als Band nicht nur unsere Musik, sondern das ganze Drumherum. Das Lifestyle-Paket gehört dazu. Und Cowboys und BBQ passt halt.
Hat es lange gedauert, bis ihr die Rezepte zusammen hattet und es als Buch veröffentlichen konntet?
Alec: Ah das war schon ein Prozess.
Sascha: Wir hatten schon ein bisschen Hilfe, redaktionelle Hilfe. Wir sind jetzt nicht die Oberköche, wir grillen gern, haben schon viel Input reingegeben. Die ganze vegane Rezeptur ist von unserem Drummer. Der hat da so seinen veganen Burger mit beigesteuert. Wir haben uns schon viele Gedanken gemacht, aber hatten schon redaktionelle Hilfe, wie man das so formuliert, die Portionen aufschreibt und in einen Text verpackt.
Habt ihr alle Rezepte vorher ausprobiert oder sind da auch Neulinge dabei, wo ihr sagt „Hört sich gut an, können wir auf die Liste setzen“?
Alec: Die meisten sind von uns. Aber wir haben auch viel gesammelt, recherchiert und gekuckt, was passt dazu, was ist geil. Ausprobiert, passt das rein? Und dann haben wir es mit ins Buch genommen. Der ganze Prozess hat ungefähr ein Jahr gedauert, glaub ich.
Sascha: Ping Pong hin und her. Wir haben gesagt, wir wollen Spareribs. Dann hat uns jemand ein paar Ideen geliefert. Wow, die Honey Glazed, die wollen wir! Und dann sind wir da eingestiegen.
Alec: Haben wir!
Sascha: Ja klar! Wir haben die kompletten Rezepte gegrillt, probiert und den richtigen Drink dazu ausgesucht. Das richtige Bier, den richtigen Wein, den richtigen Whisky. Und den richtigen Song dazu, das war uns wichtig!
Das mit den Songs ist super!
Alec: Ja, das war so die Idee, dass es nicht nur ein Rezept-Buch ist, sondern eine Anleitung für einen geilen Abend. Nicht nur gutes Essen, es gehört auch ein Drink und gute Mucke dazu!
Wer von euch ist der bessere Fleischkenner, wenn es um’s Grillen geht?
Alec: Wie Sascha sagte, wir machen das gerne. Wir kennen uns ein bisschen aus, sind jetzt aber nicht die totalen Ober-Nerds. Mucke ist schon unser Hauptding. BBQ und Grillen gehört dazu und ist auch unsere Leidenschaft. Aber wir sind jetzt nicht so drauf wie Lucki, der irgendwie alles weiß und alles kann. Wie ma n welches Fleisch wo und wie schneidet und wie grillt. Da lassen wir uns schon gerne beraten.
Sascha: Wichtig ist auf jeden Fall Qualität. Also, ein gutes Stück Fleisch, gute Herkunft, nachhaltige Tierhaltung. Das ist uns auch wichtig. Lieber wenig Fleisch, aber wenn dann richtig. Und dann kann’s auch mal ein bisschen teurer sein. Also wir sind auf jeden Fall nicht die, die irgendwo zum Discounter an die Fleischtheke gehen, was aus dem Regal ziehen und auf dem Grill hauen.
Also geht ihr zum Metzger, der Fleisch aus der Region verkauft?
Sascha: Gutes Fleisch aus der Region. Lucki hat gesagt, er schickt uns ein Paket. Wenn wir was brauchen, sollen wir Bescheid sagen. Das ist zum Beispiel eine gute Adresse. Wagyo-Rind, eines unseres Favorites. In Zukunft wandert das eine oder andere Wagyo von Niederbayern nach Berlin.
Würdest ihr für Lucki Maurer auch Werbung machen?
Sascha: Warum nicht!
Alec: Ja sicher!
Lucki macht ja auch Musik. Wie wäre es, Lucki mit seiner Band als Vorband für eure Konzerte?
Alec: Ob das so passt? Ich persönlich find es ja geil, aber ob ihm das was bringt, weiß ich nicht.
Ihr habt ja auch Metal-Fans unter euch, also warum nicht mal eine Metalband als Vorband?
Alec: Ja richtig, absolut.
Sascha: Wir haben auch schon oft in Wacken gespielt. Aber Death-Metal ist halt schon eine Ansage!
Alec: Aber wir fragen ihn, ob er sich das geben will.
Vielleicht mal so als niederbayerisches Heimspiel, Lucki als Vorband und ihr als Hauptact!
Alec: Crossover.
Habt ihr in Zukunft noch andere Pläne, außer der Musik? Also noch weitere BBQ-Events oder doch was ganz anderes?
Alec: Das, was wir heute machen, ist wirklich aus einer Idee und der beginnenden Freundschaft mit Lucki entstanden. Und wir finden das super passend. Wir können uns das auch in Zukunft vorstellen, also dass wir das wiederholen. Weil sich das schon jetzt so anfühlt, als wenn es ein gelungener guter Abend wird. Aber unser Fokus ist im Moment natürlich auf unserem neuen Album. Wir schreiben ganz viele Songs. Es ist noch knapp ein Jahr bis zu unserem Release vom neuen Album. Also wir haben feste Pläne, ein festes Timing und warten auf unsere Sommertour im nächsten Jahr. Die, da haben wir schon gesprochen, zum 3. Mal verschoben wurde. Nächsten Sommer können wir hoffentlich spielen, im Herbst dann das Album. Und danach und zwischendurch auch gerne mal ein bisschen grillen.
Würdet ihr das BBQ-Grillen auch in ganz Deutschland machen?
Alec: Soweit sind wir noch nicht mit irgendwelchen Gedanken.
Sascha: Das ist das erste Mal. Wir haben in Texas schon eine Grill-Tour gemacht, haben auch da gespielt. Eine kleine Tour, viele BBQs. Und wenn uns einer fragt, ob wir mal Bock auf ein Grill-Event in Austin/Texas haben, da hätten wir tendenziell Bock drauf. Aber wie Alec sagt: unser Hauptding ist natürlich Mucke. Wir wollen auf Tour, wir wollen spielen, wir wollen Musik machen, eine Platte machen und so. Also wir wollen jetzt nicht für ein BBQ-Event eine Tour absagen. Unsere Prioritäten sind schon stark geregelt.
Alec: Wenns ’ne gute Idee gibt, sind wir immer dabei.
Ich bin gespannt, wie der heutige Abend wird.
Alec: Wir auch.
Sascha: Es wird super. Es sieht alles gut aus.
Vielen Dank. Von meiner Seite war’s das mit meinen Fragen. Wollt ihr noch was an eure Fans loswerden?
Alec: Bitte durchhalten!
Sascha: Bleibt am Start, wir halten auch durch.
Alec: Vergesst die Musik und Bands da draußen nicht, wenn wir wieder spielen.
Sascha: Auch grad der Nachwuchs und kleine Bands haben es ultraschwer. Schwerer als wir tatsächlich. Wir sind es halt schon gewohnt und sind auf Cold Turkey. Wir wissen, wie geil es ist. Schon seit sehr vielen Jahren. Aber junge Bands kommen da erst gar nicht hin, weil sie im Keim erstickt werden in dieser Sache. Also Musik ist wichtig, Kultur ist wichtig!
Alec: Geht auf Konzerte, wenn es wieder geht!
Sascha: Rock`n Roll will never die!
Ich wünsche euch viel Spaß beim heutigen Event – Rock´n Roll!
Alec und Sascha: Danke! Bis demnächst.
Wie das BAD ASS BBQ war? Das lest ihr in unserem Bericht. Ihr wollt mehr Fotos des Abends sehen? Die findet ihr auf unserer Metal Affair Facebook-Seite.