So gut manche Bands auch sein mögen, leider ist nichts für immer. So auch nicht die Black Metal-Band Dark Fortress, die an diesem Sonntagabend in München die allerletzte Show vor der Auflösung spielten.
Bereits deutlich vor Einlass hatten sich einige Fans vor der Backstage Halle eingefunden, die sich die letzte Gelegenheit nicht entgehen lassen wollten, Dark Fortress live zu sehen.
Asphagor
Mit dabei waren die österreichischen Black Metaller von Asphagor. Mit düsteren, aber auch melodischen Stücken, wie dem atmosphärischen „Ghost of Aphelion“ konnte die Band das Publikum gleich überzeugen. Auch „The Great Erosion“ kam hervorragend bei den Münchner Fans an. Der Fokus der Show lag auf dem neuen Album „Pyrogenesis“. Doch der krönende Abschluss des Sets war das etwas ältere „Aurora Nocturna“, das mit seinen epischen Melodien begeistern konnte. Stark!
The Spirit
Als Nächstes waren The Spirit an der Reihe. Die Saarländer um Sänger/Gitarrist MT waren mir bisher völlig unbekannt. Mit „Repugnant Human Scum“ ging es direkt sehr gut los. Hier war eine Mischung aus Death und Black Metal mit Fokus auf letzterem geboten.
Abgesehen vom ausbaufähigen Sound stimmte hier einfach alles. Egal ob eingängiger Kracher („Celestial Fire“) oder ruhigeres Instrumental („Laniakea“) war hier definitiv Abwechslung angesagt. Mit dem schnellen blastbeatreichen „The Clouds of Damnation“ ging die Show dann nach etwa einer Stunde zu Ende. Hoffentlich wird man von der Band noch mehr hören!
Dark Fortress
Doch nun war es an der Zeit für Dark Fortress, das letzte Mal die Bühne zu betreten. Eine ehrfürchtige Stimmung herrschte, als die ersten Töne von „The Silver Gate“ erklangen. Das stampfende „Catawoumb“ konnte da direkt anknüpfen. Die Atmosphäre war grandios.
Frontmann Morean hatte das Publikum komplett in seiner Hand. Episch war dann auch „Cohorror“ vom Album „Eidolon“. Ungewöhnlich melodisch konnte das sperrige „Isa“ von der aktuellen Platte sich zu einem der absoluten Höhepunkte der Show entwickeln. Vom selben Album, aber ziemlich konträr ballerte „Pulling at Threads“ dann mit vielen Blastbeats darauf los. Doch der epische Klargesang am Ende stellte dann wieder die Brücke zum Vorgänger her.
Eine große Überraschung folge dann, denn mit „Crimson Tears“ vom allerersten Album „Tales From Eternal Dusk“ hätten wohl nur die wenigsten gerechnet. Ebenfalls toll: bei ausgewählten Stücken durften verschiedene Ex-Mitglieder der Band auf die Bühne, um nochmal ein Lied mit den ehemaligen Bandkollegen spielen zu dürfen. Eine tolle Idee!
Ein weiterer ziemlich harter Song folgte dann mit „To Harvest the Artefacts of Mockery“. Doch das beste Stück des Abends, „Ylem“ war dann auch schon das letzte Stück des Abends. So plötzlich konnte doch noch nicht Schluss sein, oder?
Natürlich nicht. Denn nach kurzer Pause betraten die Mitglieder der Vorbands, sowie weitere Ex-Dark Fortress-Mitglieder mit Grablichtern die Bühne und reihten sich im Hintergrund der Bühne auf. Was für eine tolle Aktion.
Kurz darauf kehrten Dark Fortress auf die Bühne zurück, um im Beisein der Kollegen und natürlich der Fans die letzten Stücke überhaupt auf die Bühne zu bringen. So natürlich auch den Klassiker „Evenfall“, der kräftig mitgesungen wurde. Besonders eingängig war dann noch „Baphomet“. Das eher ruhige „Insomnia“ ließ die Show dann perfekt ausklingen.
Wenn man sich schon auflösen muss, dann bitte genau so. Mit einer Show, die man gut und gerne als eine der besten Dark Fortress-Shows überhaupt bezeichnen kann. Grandios!