ZSK – Sibbi hier – Elfmorgen – 08.05.2022 – Backstage München – Konzertbericht

Da steppte der Punk! 

Elfmorgen

Elfmorgen – 08.05.2022 – Backstage München – Photo: © The Discovered Land for Metal Affair

Mit halb gefülltem Saal starteten Elfmorgen auf der Bühne durch. Schon nach dem ersten Song beschäftigte sich das Publikum mit einheitlichen „Antifascista“-Rufen. Noch verteilten sich die Gäste gut im Saal, sodass es zumindest gut gefüllt wirkte. Auch wenn vereinzelte Lücken zu sehen waren.

Mit ebenso lustigen wie interessanten Anekdoten wurde immer wieder eine gekonnte Überleitung zum nächsten Song gemacht. Von Song zu Song wuchs ein kleiner Pogo. Eher freundlich hüpfend, als ein wilder Pit. Vor dem Song gegen Kriegstreiberei „Halt die Welt an“ wehte eine Regenbogenflagge im Publikum. „Das ist die Flagge, die wir sehen wollen“ kommentierte Vocalist Andy dies auch sogleich.

Gegen Ende des Auftritts fragte er kurz in die Runde: „Hat jemand eine genaue Uhrzeit? Egal, wir spielen so lange, bis es gut ist“. In der Zwischenzeit hatte Bassist Patrick einfach mal neben der Bühne nachgefragt, um ihm auch sogleich ins Wort zu fallen: „Ein Song geht noch“. Gesagt, getan. Und im Anschluss an diesen einen Song verließ die Band dann auch die Bühne.

Sibbi hier

Sibbi hier – 08.05.2022 – Backstage München – Photo: © The Discovered Land for Metal Affair

Als nächstes zeigten Sibbi hier, wie es ab geht. Sänger Sibbi berichtete davon, dass es sein zweiter Auftritt überhaupt ist mit dieser Band. Seine Erfahrung auf der Bühne war aber zu merken, schließlich kannte man ihn bereits aus der Band Itchy. „Für den Auftritt habe ich lange nach einem guten Bassisten und Schlagzeuger gesucht. Leider habe ich keinen gefunden, daher sind Marcy und Jul hier.“ Mit leichtem Lachen über den Joke und lautem Applaus hieß das Publikum die beiden willkommen. 

Sibbi waren schneller und melodischer als die Vorband, was man auch am Bewegungsdrang im Publikum bemerkte. Der Pogo war zwar immer noch eher am Schunkeln, aber schon deutlich angewachsen. Beim letzten Song wurde es noch einmal so richtig wild auf der Bühne. Zu wild für die Technik, da das Schlagzeug teilweise auseinanderfiel. Als die Band die Bühne schließlich verließ, kam es zu lautstarken Zugabe- und Flughafen-Rufen.  Ein weiterer Song der Band folgte jedoch leider nicht.

ZSK

ZSK – 08.05.2022 – Backstage München – Photo: © The Discovered Land for Metal Affair

Mit einer etwas längeren Umbaupause, folgten ZSK. Versteckt hinter einem großen Banner, passend zum Artwork des neuen Albums „Ende der Welt“, machte sich die Band bereit. Währenddessen ist die Umbaumusik passend gewählt, das Publikum weiter anzuheizen. Bei dem Klassiker „Schrei nach Liebe“ von den Ärzten, sangen alle textsicher mit. Dann fiel der Vorhang und die Stimmung stieg. Ab dem Song Punkverrat, war Joshi (Sänger) öfter auf dem Geländer vor dem Publikum anzutreffen. 

In einem ruhigen Moment zwischen Songs, richtete er sich an das Publikum: „Für wen ist das sein erstes Konzert nach der Pandemie?“ einige hoben ihre Hände, aber die deutliche Mehrheit war schon öfter unterwegs.“…ihr kennt die Regeln, wenn einer fällt, aufheben, Bier reinschütten, weiter geht’s …“ stimmte er an für den Pogo. Zwar waren mittlerweile deutlich mehr Gäste im Publikum, was aber den Pogo eher zum gedrängten Gruppenkuscheln machte, zum Vorteil für die anwachsende Anzahl der Crowdsurfer. Den steigenden Bewegungsdrang im Publikum konnte man auf dem Thermometer ablesen, der riesige Pogo ließ die Temperaturen ordentlich steigen. Mit vollem Vertrauen zum Stagehand, warf Joshi gern mal seine Gitarre von der Bühne, wenn er sie gerade nicht brauchte. 

Leider konnte der bandeigene Kameramann Alex nicht dabei sein, da er alkoholbedingt ausfiel. Joshis Lösung dazu, war einfach auf die regionale Presse zurückzugreifen. Eine Fotografin wurde für den Rest des Auftritts auf die Bühne gebeten. 

Im Laufe des Abends wurde der Pogo langsam zu einem Pit, deutlich schneller und wilder, passend zur Steigerung der Musik. Bei dem Song „Es müsste immer Musik da sein“ sang das Publikum lautstark und textsicher mit. Um noch ein wenig mehr die Nähe zum Publikum zu suchen, kündigte Joshi sein Stage Diving an. Kaum waren die Hände oben, sprang er bereits in die Menge und sang, von Händen getragen, den Song zu Ende.

Danach kam ein kleines Zugeständnis an das Publikum: „Ist es schlimm, das wir nie auf dem Oktoberfest waren?…Wer würde mit uns dorthin gehen?…wer würde dort nie hingehen?“ Auf die Fragen, antwortete das Publikum mit gespaltenen Meinungen, die Joshi mit einer simplen Methode trennen wollte, der Ankündigung einer Wall of death…Pro gegen Kontra Oktoberfest, zwar waren die Seiten unausgeglichen, aber selbst der Sänger hat vergessen, welche Seite welche war, als sich der Pit nach dem nächsten Song auflöste.

Um das Publikum weiter anzuheizen, berichtete er: „In Berlin, im SO 36, ist eine so gute Schalldämmung um die Nachbarn nicht zu belästigen mit Konzerten, daher mussten alle hüpfen, das die Nachbarn das Konzert mitbekommen…München hat keine Nachbarn darüber, aber ihr könnt hüpfen, dass wir in den Keller durchbrechen, wo das Backstage sein Bier lagert“

Mit dem steigenden Bewegungsdrang stieg auch deutlich die Temperatur weiter, was scheinbar auch einigen zu viel wurde. Zwar dünnte der Pit sich aus, aber es waren noch genug da für super Stimmung. Der Song „Make Racists Affraid Again“ wurde mit weißem und rotem Konfetti im Publikum noch mal richtig angeheizt.

Auf Joshis Frage, ob allen anderen auch so warm sei, kam nur vom Publikum die Äußerung „Ausziehen!“, was Joshi mit einem Lächeln kommentierte: „Wir sind hier nicht auf einem Kassierer Konzert… Saunastadt München…. Wer von euch mag Ska? Braucht euch nicht peinlich sein“ als Einleitung zu dem Song „Mach’s gut“. Zum Song, alle meine Freunde fiel das Band Banner und es war das allgemeine Logo FCK AFD zu sehen.

Durstig fragte Joshi das Publikum: „Ist das richtiges Bier (Becks)? … Was ist denn richtiges? … Astra? … Witze über hier zu machen ist immer gut, das einzige, was noch besser ist, über lokale Fußballvereine“ Zum Song: die besten Lieder, gab es Wasserbälle und Freibier (leider wieder Becks) fürs Publikum. Als die Band danach die Bühne verließ, gab es nur kurze Zeit Zugaberufe, die sich in Antifascista-Rufe wechselten, dann wieder in Zugabe/Flughafen-Rufe. Dabei ließ die Band das Publikum etwas länger zappeln. 

Zum finalen Song „Antifascista“ griff Joshi noch einmal zum Megaphon, um seiner Aussage mehr Deutlichkeit zu verleihen. Danach verneigte sich die Band vor dem Publikum und verließ unter großem Applaus die Bühne.

Mit einer langen Schlange am Merchandise endete das Konzert. Joshi war noch einmal für Autogramme zu seinen Fans gekommen und auch wir freuen uns auf das nächste Konzert am 18.02.2023 zur 25 Jahres Feier von ZSK.

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