Reverend Hound – Deal In Steel – Album-Review

Vielen, die in München auf Metalkonzerten unterwegs sind, sollte der Bandname Reverend Hound bereits bekannt sein. So haben sie sich bereits seit Jahren in der lokalen Szene mit tollen Liveshows einen Namen gemacht. Obwohl reichlich hervorragendes Songmaterial vorhanden ist, sind die Veröffentlichungen doch eher rar gesät. Doch das ist nun vorbei!

Das letzte Album „Release the Hounds“ liegt nun schon 9 Jahre zurück, in der Zwischenzeit gab es nur eine EP (2018) und zwei Singles (2020 und 2023). Höchste Zeit also für ein neues Album. Und was für eins! Erstmalig mit einem Label im Rücken haben sich Reverend Hound daran gemacht, das Album „Deal in Steel“ aufzunehmen.

Für den langjährigen Fan geht es direkt vertraut los, denn das epische Monster „The Night“ gehört bereits seit Jahren zum Liveprogramm der Band. Mit zweistimmigen Leadgitarren von Thomas Meyns und Sebastian Weinstock geht es richtig episch los. In der rasanten Strophe scheinen dann die Thrash-Wurzeln der Münchner durch. Doch der hymnische Gesang von Wolfgang Gräbner im Refrain macht schnell deutlich, wo die Band heutzutage zu Hause ist: nämlich im klassischen Heavy Metal.

Auch der Live-Kracher „Hounds of the Sea“ und das fast 9- minütige Epos „Seeds of Faith“ sind bereits lange bekannt. Dennoch werden sie mit jedem Durchlauf besser, und man entdeckt ständig neue Details, die vorher nicht so deutlich wurden. Insbesondere „Seeds of Faith“ entpuppt sich schnell als absolutes Meisterwerk, der klar beste Song des Albums.

Gerade bei den langen Stücken (die Hälfte der 8 Songs geht länger als 6 Minuten) ist es sehr erfreulich zu hören, dass sich die Band in einem Punkt im Vergleich zu ihrer letzten EP „Enter My Nightmare“ stark verbessert hat. Im fast 8-minütigen Titeltrack gab es einen minutenlangen Solomarathon zu hören, der live zwar viel Spaß machte, sich aber im Studio doch deutlich in die Länge zog, gerade weil die Soli kompositorisch noch nicht so viel zu bieten hatten.

Auf „Deal in Steel“ sind die Soli jedoch viel ausgereifter, und spannender gestaltet, sodass es niemals langweilig wird. Lediglich an wenigen, kurzen Stellen gibt es noch extrem schnelle (aber ohne zündende kompositorische Idee) Shred-Parts im Stil ganz alter Kreator zu hören, wobei diese natürlich immer Geschmackssache sind. Auch die ganz neuen Stücke haben eine durchweg sehr hohe Qualität, besonders der Speed Metal-Hit „Rain“, den auch Enforcer nicht besser hinbekommen hätten, macht viel Eindruck.

Sehr gewöhnungsbedürftig ist dagegen das eher sperrige, progressive „Fallen Angels“, das wegen einiger ungewöhnlicher Harmonien erst nach einigen Durchläufen zündet. Wenn man ihm eine Chance gibt, entwickelt es sich aber schnell zu einem der Highlights des Albums.

Am Ende wird es mit dem Longtrack „A Cry for Light“, der akustisch beginnt, sich dann aber immer weiter steigert, nochmal episch. Hier kommen die beiden Gitarristen nochmal sowohl einzeln als auch zweistimmig voll zum Zuge. Ein perfekter Abschluss für ein fantastisches Album, das als klarer Favorit ins Rennen um das Album des Jahres geht.

Unsere Bewertung: 9,5/10

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

error: Content is protected !!
Nach oben scrollen
Scroll to Top