Osterzeit, dunkle Zeit. Zumindest im Backstage München. Denn hier öffnete am 30. und 31.03.2024 wieder das Dark Easter Metal Meeting seine Tore. Und dies nicht das erste, zweite oder neunte Mal, sondern bereits in seiner elften (!) Auflage! Und die Fans erschienen, wie es sich gehört, in Scharen.
Tag 1 – 30.04.2024
GRAND CADAVER
Schon beim Opener des Tages, Grand Cadaver, war das Interesse des Publikums groß. Zum einen wohl wegen Vocalist Mikael Stanne (The Halo Effect, Dark Tranquility), zum anderen aber auch wegen des astreinen Oldschool Death Metal. Dass Grand Cadaver beim diesjährigen DEMM zum ersten Mal außerhalb von Skandinavien auf der Bühne standen, setzte dem rund 50-minütigen Auftritt noch ein extra Krönchen auf.
THEOTOXIN
Mit Corpsepaint und Masken ging es in der Halle weiter. Denn hier beschallten Theotoxin das Publikum. Aggressive Gesten, brutale Show, kurz gesagt: ein Hammer Auftritt!
JESAJAH
Stilecht mit umgedrehtem Kreuz und Skeletten ging es im Club zur Sache. Hier rockte die noch relativ junge Band Jesajah aus Tirol die Stage. Tolle Show, perfekter Sound und zum Schluss noch eine Schaumkanone! Was will das Metal-herz mehr! 😉
HELLBUTCHER
Zurück im Werk schleuderten Hellbutcher dem Publikum ihren Oldschool Black-Metal um die Ohren. Bisher lediglich auf Schwedens Bühnen aktiv, rockten Hellbutcher die Bühne des Backstage München bis zum geht nicht mehr. Und das, obwohl die Besetzung anders war als ursprünglich geplant. Chapeau Hellbutcher! Wir freuen uns schon auf das nächste Mal.
NOCTE OBDUCTA
Und weiter in die Halle. Dort gaben Nocte Obducta ihren Black Metal zum Besten. Wer auf die avantgardistischen Stücke der Band wartete, wartete umsonst. Denn passend zum Dark Easter Metal Meeting waren Nocte Obducta bei ihrem Auftritt vor allem eines: böse, böse und nochmal böse.
ANGSTKRÍG
Im Club, ja… Was war im Club denn los? Keine Bühnendeko? Wird hier denn überhaupt gleich gespielt? Oh ja, das wurde es. Die beiden vermummten Dänen von Angstkríg begeisterten das Publikum mit ihrer gelungenen Mischung aus Post-Metal, Black-Metal und Hardcore. So gut die beiden Vermummten auch ablieferten, dass auf der Bühne lediglich Gitarre und Schlagzeug anzutreffen waren, machte sich leider doch im Sound bemerkbar. Hier wäre eventuell eine weitere Gitarre und gerne auch ein Bass gern gesehen bzw. gehört. Schlichtweg, um mehr Kraft in die Performance rein zu bringen.
BEWITCHED
Im Werk war wieder Oldschool angesagt. Diesmal mit Bewitched. Der Sound? Perfekt. Die Show? Perfekt. Bewitched lieferten einfach ab. Und dies vom ersten Riff bis zur letzten Sekunde.
NORDJEVEL
Ab in die Halle! Denn dort gab es rasanten Black-Metal um die Ohren. Schade nur, dass die Melodik doch unter dem hohen Tempo etwas gelitten hat.
ASPHAGOR
Im Club nebenan sind schon wieder Tiroler auf der Bühne. Diesmal: Asphagor. Die fünf Jungs rocken gekonnt die Stage und sorgen ordentlich für Stimmung. Blackended Death-Metal wie er sein soll!
TAAKE
Headliner-Time! Jetzt schon? Naja, für viele, so irgendwie, heimlich, aber doch. Denn das Werk war voll, voller, brechend voll. Denn hier gaben sich Taake die Ehre. Perfekter Sound, perfekte Show (wenn auch durch die auf Anschlag laufenden Nebelmaschinen oftmals nicht wirklich zu sehen) und viele Highlights auf der Setlist.
MORK
In der Halle genießt das Publikum eine herrlich eisige Atmosphäre mit Mork aus Dänemark. Hammer Auftritt, top Sound.
DYMNA LOTVA
Post-Doom-Metal von Dymna Lotva aus Polen gab es derweil im nicht ganz vollen Club zu hören. Und die Show? Verzweifelt, leidend, trostlos und mit schmerzverzerrtem Gesicht von Vocalistin Nokt. Eine Show, die definitiv noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Top!
TIAMAT
Im Werk feierten Tiamat ihr 35-jähriges Bestehen und dies mit einer hammer musikalischen Reise durch die Bandgeschichte. Schade nur, dass der Sound nicht durch die Bank perfekt war. Der Bass oftmals zu laut, dafür die Back-Vocals zu leise. Wirklich Schade.
PSYCHONAUT 4
Die Georgier von Psychonaut 4 sorgten in der Halle mit ordentlichem Black-Metal für Stimmung. Klasse Riffs trafen hier auf hämmernde Salven an Schlagzeug-Getrommel. Ein wahrer Geheimtipp des Abends.
DEATHRITE
Pogo-Tim mit Deathrite im Club. Und obwohl der Club leider nicht vollends gefüllt war, lieferte die Band ordentlich ab.
KAMPFAR
Die letzte Band des Tages waren Kampfar im Werk. Die Band, unterwegs auf Jubiläumstour, lieferten astreinen Black-Metal. Hammer Performance, begeisternde Setlist und eine energiegeladene Show. Besser konnte der erste Tag des Dark Easter Metal Meetings gar nicht enden. Und noch dazu ein Drummer, der auch schon mal nach vorne an das Mikro kommt.
Tag 2 – 31.03.2024
CHAPEL OF DISEASE
Los ging es im Werk mit Progressive Death-Metal von Chapel Of Disease. Requisiten? Keine Spur. Und die brauchte der Auftritt von Chapel Of Disease auch gar nicht. Denn die Band beeindruckte vollumfänglich mit ihrem Können. Ein mehr als gelungener Start in den zweiten Tag des DEMM.
PERCHTA
In der Halle gab es… Hackbrett-Sound. Bedrohlich, düster und… Ein Hackbrett,. Bedrohlich. Ist klar. … Wer das nicht glaubt, sollte unbedingt bei Perchta reinhören. Definitiv ein absolutes Must-Hear!
Also nochmal: Ein Hackbrett, bedrohlich und düster. Und dann ein Schrei, der einem in Mark und Bein fuhr. So beeindruckend ging es bei Perchta los. Und es ging mit einem wahren Gewitter an Black-Metal weiter. Eine mehr als gelungene Performance mit dämonischem Black-Metal. Eines der absoluten Highlights von Tag 2 für uns.
FAIR OF THE FORGOTTEN
Im Club legten nach ein paar anfänglichen Schwierigkeiten an der Gitarre Fair Of The Forgotten los. Ein solider Auftritt, dem es jedoch leider an Abwechslung fehlte.
ENDSTILLE
Weiter ging es im Werk mit Endstile. Und dies leider alles andere als perfekt. Zuerst mit minimaler Lautstärke und fehlendem Amp an der Gitarre. Eine Ansage durch den Stage-Techniker, ein mitten in der Shop verlegter Teppich. Und dann noch die fehlende Stimmigkeit zwischen den Bandmitgliedern. Dass Endstille keine aufeinander eingespielte Band ist, war leider bei diesem Auftritt ziemlich offensichtlich. Sehr schade. Dies wurde vom Publikum schließlich auch durch sich rasch lichtende Reihen quittiert. Wie gesagt: Sehr schade.
EIS
Und in der Halle noch ein Jubiläum! Diesmal von EIS, welche auf 15 Jahre „Galeere“ zurückblickten. Und das Album gab es bei der Show in voller Länge um die Ohren. Solide Show, düstere Riffs, gekonnte Screams. Was will man mehr. Top.
CIEMRA
Im Club begeisterten Ciemra das Publikum. Düstere Melodien, rasante Drums, grelle Screams und eine Atmosphäre, die ihresgleichen suchte.
MORTEM
Norwegischen Death- und Black-Metal gab es im Werk zu hören. Schade nur, dass jemand fehlte: Hellhammer am Schlagzeug. Auch, wenn Ersatzdrummer Brye durchaus einen guten Job machte, fehlte Hellhammer doch. Und das war leider auch nicht das einzige, was beim Auftritt von Mortem zu bemängeln war. So kam das Keyboard lediglich vom Band und das „Styling“ mit den übergroßen Keulen war auch nicht wirklich hilfreich. Erwartet wurde mit dem Auftritt von Mortem mitreißende Faszination, doch das Publikum bekam… ja was eigentlich? Sehr schade.
ABYSMAL GRIEF
Wer enttäuscht vom Werk in die Halle wechselte wurde belohnt. Den Abysmal Grief lieferten mit ihrer – zugegeben nicht immer völlig ernsten – dunklen Messe ordentlich ab. Ein Prediger, definitiv satanischen Ursprungs, ein wahres Kerzen-Meer, der Duft von Weihrauch und eine weiße Madonna sorgten für eine herrlich finster-schaurige Atmosphäre. Dazu passend: Doom-Metal vom Feinsten. Ein Auftritt, der sich wahrlich sehen lassen konnte!
SUR AUSTRU
Willkommen in Transsylvanien! So konnte man im Club denken. Denn hier gaben sich Sur Austru die Ehre und begeisterten das Publikum.
CULT OF FIRE
Mit Epic-Black-Metal aus Tschechien ging es im Werk weiter. Und das mit Requisiten, wohin man nur sah. Das Bühnenbild von Cult Of Fire: einfach nur wow. Insignien, Früchte, Schlangen (keine Angst, nicht echt), behörnter Kopfschmuck und ein Altar. Dazu mitreißender Black-Metal. Und dem Publikum gefiel’s, was man auch am mehr als nur vollem Backstage Werk erkennen konnte.
THY CATAFALQUE
In der Halle ging es mit Thy Catafalque weiter, die beim Dark Easter Metal Meeting 2024 ihr erstes Deutschland-Konzert gaben. Wichtig zu wissen bei dieser Band: Zwei Jahrzehnte lang war Thy Catafalque ein reines Studioprojekt! Erst seit rund 3 Jahren wird live gespielt. Und das mit wechselnder Besetzung bei jedem Song. Von wundervollen Melodien über elektronische Parts bis hin zu Extreme-Metal war hier wirklich alles dabei. Beeindruckend und ein definitives Must-See and Hear.
PHANTOM WINTER
Im Backstage Club ging es mit Phantom Winter ordentlich zur Sache. Moderne Klänge und ein begeistertes Publikum. Top!
SODOM
Wie erwartet hatten Sodom im Werk ihr Publikum von Anfang an fest im Griff. Und bringen eine Stimmung ins Werk, wie es sie bis dahin beim DEMM 2024 noch nicht gegeben hatte. Moshpits, wild fliegende Haare und ein bis ins letzte begeisterte Publikum. Ein Thrash-Metal Auftritt, der seinesgleichen sucht.
SYLVAINE
Und wieder ging es in die Halle. Diesmal zu Black-Metal von Sylvaine. Von den langen blonden Haaren von Vocalistin Sylvaine sollte man sich keinesfalls täuschen lassen. Denn sie hat es, was den Gesang betrifft, faustdick hinter den Ohren. So sang sie mal glöckenklar rein und kurz darauf kreischte sie dem Publikum die Vocals herrlich schreddernd ins Gehör. Ein genialer Auftritt mit einer perfekten Mischung aus wilden und ruhigen Stücken. Top!
IMHA TARIKAT
Im Club feuerten Imha Tarikat dem Publikum türkisch-deutschen Black-Metal um die Ohren. Eine Show voller Energie und Abwechslung mit einem begeisterten Publikum.
BENEDICTION
Als letzte Band von Tag 2 des DEMM gaben sich Benediction die Ehre und beschlossen damit zugleich auch das Dark Easter Metal Meeting 2024. Und das Publikum gab mit Benediction und ihrem klassischen Death-Metal nochmal absolut alles. Frontmann Dave Ingram agiert mit dem Publikum wie kein Zweiter und begeistert natürlich auch mit seinen gewohnt perfekten Growls. Doch nicht nur das. Er machte auch so einige Späße mit den anderen Bandmitgliedern und nahm zudem auch noch den für Endstille verlegten Teppich gehörig aufs Korn. Benediction strotzten nur so vor Spielfreude und steckten das Publikum gewaltig an. Ein mehr als gelungener Abschluss des diesjährigen DEMM.
Dark Easter Metal Meeting 2024
Das DEMM 2024 war wieder einmal ein schaurig-schönes, herrlich mitreißendes und absolut geniales dunkles Osterfest. Ein absolutes Must-See and Hear für jeden Metal-Fan. Geniales und definitiv qualitatives Billing, Autogrammstunden, top Getränke- und Essensversorgung, Händlerstände und auch sonst einfach hammer. Der Außenbereich des Backstage München lud zum Rasten und Verweilen ein und sorgte so für optimale Verschnaufpausen zwischen den Sets. Und: außer zwischen Halle und Club keine Überschneidungen!
Wer unbedingt ein Haar in der Suppe finden will, könnte die defekte Klimaanlage in der Backstage Halle anführen. Aber diese wird bis zum nächsten Dark Easter Metal Meeting sicherlich repariert.
Vielen Dank an MRW Concerts und das Backstage München für dieses tolle Erlebnis! Wir freuen uns schon auf’s nächste Mal!
Mehr Bilder des DEMM 2024 findet hier hier.