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I Set Fire – „destroy – create – transform“ – Album Review

Es gibt Dinge im Metal, die mir nicht so gut gefallen. Zum Beispiel selbst erfundene Genre-Bezeichnungen, obwohl ein existierendes Genre perfekt passen würde. So scheint zunächst auch der „Female-Fronted Kickass Metal“ der Band I Set Fire dazu zu gehören. Ein genauerer Blick auf das Album „destroy create transform“ zeigt aber, dass das Vorurteil hier nicht greift.

Denn die Musik der Münchner ist sehr vielfältig, und lässt sich kaum mit den gängigen Bezeichnungen beschreiben. Ein Versuch würde wie folgt aussehen:

Der erste Song „Sucker MTF“ beginnt als Metalcore/Modern Metal-Song, bereits nach kurzer Zeit werden jedoch Heavy Metal-Einflüsse deutlich. Später folgt dann ein schneller Death Metal-Part, gefolgt von Thrash Metal-Riffs. Einen atmosphärisch-ruhigen Part gibt es auch noch. Das klingt erst einmal ziemlich wirr, passt aber erstaunlich gut zusammen. Auch die aggressive Growls von Frontfrau Maike klingen richtig gut.

Im folgenden Song „Brain Drain“ wird das ganze dann nahtlos fortgesetzt, wobei hier im Refrain auch Klargesang eingesetzt wird, was einen schönen Kontrast zur aggressiven Musik setzt.

Allgemein sind I Set Fire immer dann am stärksten, wenn sie scheinbare Gegensätze präsentieren und diese zu einem stimmigen Gesamtbild zusammensetzen.

I Set Fire

So zum Beispiel im sehr melodischen „Dead But Breathing“, welches sich aber mit fließenden Übergängen zu einem Thrash/Death-Metal-Kracher verwandelt. Hier sind die Übergänge zwischen Klargesang und Screams sogar innerhalb einer Zeile vorhanden. Ein echtes Meisterwerk!

Düster wird es dann bei „Selfmade Warfare“, welches viel auf Geschwindigkeitswechsel setzt. Leider können I Set Fire dieses Niveau nicht über die komplette Länge der Platte halten. „The Offering“ zum Beispiel ist ein ziemlich generischer Nu Metal-Song.

Ähnlich sieht es zunächst auch bei „Call Me Satan“ aus. Doch ungefähr nach der Hälfte packt Maike wieder den Klargesang aus und schafft es mit einem ziemlich atmosphärischen Teil die Nadel wieder in den grünen Bereich zu drücken.

Wirklich überzeugen kann die Band aber erst wieder beim achten Stück „Devil Machine“, ein flotter Melodic Death Metal-Song mit leichten Alternative Rock-Einflüssen. Mit dem letzten Lied „Failvation“ können I Set Fire dann wieder an die Qualität des Anfangs anknüpfen, und bieten einen sehr vielfältigen Stilmix.

Unterm Strich ist I Set Fire mit „destroy – create – transform“ ein gutes Album gelungen, welches zwar einige Schwächen hat, aber der positive Eindruck überwiegt. Und egal welchen Stil man nun am liebsten mag, eines kann wohl keiner bestreiten: die Musik von I Set Fire tritt ordentlich in den Arsch. Und somit passt die Bezeichnung „Female-Fronted Kickass Metal“ hier sehr gut.

7/10 Punkten (Fans, die kein Problem mit Nu Metal/Metalcore-Einflüssen haben können gerne einen Punkt dazu addieren)

Review: Raphael

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