Primal Fear Code Red

Primal Fear – Code Red – Album-Review

Manchmal gibt es Bands, die man bisher nur am Rande verfolgt hat. Und doch erscheint dann wie aus
dem Nichts ein Album, das so reinhaut, dass man sich fragt, warum man sich noch nicht viel früher
intensiver mit der Band befasst hat. Genauso war es bei mir mit Primal Fear und dem Album Code Red.

Gleich der bereits vorab veröffentlichte Opener „Another Hero“ präsentiert alle Qualitäten der Band. Anfangs zwar etwas
unscheinbar, entfaltet der Midtempo-Song nach ein paar Durchläufen seine volle Stärke. Ein toller Start in
das Album.

Der zweite Song „Bring That Noise“ bildet dagegen den perfekten Kontrast. Hier gibt es in
der Strophe Geschwindigkeit pur, ohne dabei die Melodien aus den Augen zu verlieren. Über allem thront
der fantastische Gesang von Ralf Scheepers, mal hoch und melodisch, oder etwas tiefer und verzerrt. Im
Refrain gibt es sogar Power Metal-untypische Growls zu hören.

Doch wenig später folgt mit „Cancel Culture“ der absolute Höhepunkt des Albums. In perfekter Balance zwischen Speed und Epik. Dazu kommen noch die tollen Gitarrenmelodien. Auch textlich ist hier einiges geboten. Die vollständigen
Lyrics lagen uns zwar noch nicht vor, aber offensichtlich geht es um die Gefahren von Internet-Hass für
die Gesellschaft. Sehr stark.

Doch auch im weiteren Verlauf des Albums lässt die Qualität nicht nach. Es ist durchgehend Abwechslung geboten. Mal positiv (das Mutmacher-Stück „Play a Song“), mal düster („The Gods Have Failed“), hier kommt jeder Power Metal-Fan auf seine Kosten. „Raged By Pain“ klingt dann wie eine geile Mischung aus Hammerfall und Grave Digger im absolut positiven Sinne. Nach dem zweiten Refrain wird hier sehr cool die Melodie von „I Love Rock‘n‘Roll“ zitiert.

Kurz vor Schluss wird es mit der Ballade „Forever“ dann nochmal emotional, bevor das Album mit „Fearless“ mit einem
Kracher endet. Hier fordern uns Primal Fear auf, niemals aufzugeben („Keep on trying, go ahead, and never stop“). Ein tolles Schlusswort zu einem der besten Alben des Jahres!
10/10

Review: Raphael

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